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Stein um Stein

Juni 25th, 2015 · Keine Kommentare

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Peter Tertinegg
Stein um Stein
273 kurze und sehr kurze Geschichten
176 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 9783905960525
€ 19.80 (D)
€ 20.40 (AT)
CHF 28.50 UVP

 

In seinem zweiten Band, nach „Warum die Menschen lächeln“, erfreut  Peter Tertinegg seine Lesergemeinde hier mit
weiteren 373 kurzen und sehr kurzen Geschichten, die in ihrer Einzigartigkeit denen des ersten Bandes in nichts nachstehen.

Peter Handke schrieb ihm dazu:
„… dann habe ich Ihre Geschichten gelesen und wurde angerührt von einer fast dramatischen Menschenfreundlichkeit, die Ihre Sätze und Absätze anmutig-schwebend macht …“

In der Kronen-Zeitung hiess es:
„… Es sind Texte, die einen über den Alltag schmunzeln lassen. Hintergründig und klug zeigen sie aber auch die traurigen Seiten des Lebens …“

Der Schriftstellerkollege Jürgen Jesinghaus urteilte:
„… Er hat einen Sinn für Poesie. Seine Text-Splitter sind gewissermaßen Prosa-Gedichte.“ Und:
„Tertinegg kann schreiben, und vielleicht bilden seine Stücke, die Joyce als „Epiphanien“ bezeichnet hätte, tatsächlich eine eigenständige Literaturgattung…“

 

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Der Flug mit dem roten Drachen

Juni 25th, 2015 · Keine Kommentare

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Gebhard Friebel
Der Flug mit dem roten Drachen
Spionage in China
372 Seiten, Paperback
ISBN 9783905960587
€ 15.80 (D)
€ 16.30 (A)
CHF 21.40 UVP

 

Nach seinen bisherigen, ebenfalls in Asien spielenden Thrillern „Blutiger Reis“ und „Ein weisser Koffer“, schildert Gebhard Friebel im neuesten Band wieder ein äusserst packendes und spannendes Geschehen, diesmal im heutigen China.

Er lebte mehr als ein Jahr als Übersetzer im Land des roten Drachens. Daher bietet die Handlung wieder umfangreiche Einblicke in Mentalität und Verhalten der chinesischen Bevölkerung, aber auch in das von Militär- und Polizeiwesen.

Als Protagonist tritt er wieder selbst mit seinen drei Neffen auf, sowie mit einem realen Hovercraft-Konstrukteur und einem ehemaligen US-Piloten in Laos und Vietnam.

Zu den Haupt-Akteuren gehören ferner eine hochkarätige, chinesische Wissenschaftlerin und ein US-Geheimdienstmitarbeiter.

Das unbeabsichtigte Eindringen der Freunde mit dem Hovercraft in eine militärische Sicherheitszone löst eine Verhaftung der Gruppe aus, die vor ein Militärtribunal gestellt werden soll.

Unter Druck der Deutschen Bundeskanzlerin, werden sie vorläufig gegen Kaution freigelassen.

Nachdem der Versuch der Wissenschaftlerin, mit Hilfe des Geheimdienstmitarbeiters, das Land zu verlassen, scheitert, flüchtet die ganze Gruppe mit dem Hovercraft auf die Philippinen, wo ein Teil von ihnen von einer islamistischen Terrorgruppe, auf Veranlassung des russischen Geheimdienstes, gekidnappt wird.

Amerikanische Mariners befreien die Gekidnappten in einem Handstreich. Die Wissenschaftlerin kann in den USA ihr Wissen an Raketen-Experten weitergeben, aber…

Ein Thriller mit vielen raffinierten Verwicklungen und Einblicken in die Technik der Weltraumrakten in China, den USA und in Russland.

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Ein weisser Koffer

Januar 15th, 2015 · Keine Kommentare

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Gebhard Friebel

Ein weisser Koffer

Gefangen in Thailand

Thriller
ISBN 9783905960488
380 Seiten, Paperback
Euro 15,80 (D), Euro 16,30 (A), CHF 22,900

 

eBooks: Euro 4.49 (D)
PDF: ISBN 9783905960495
ePub: ISBN 9783905960501
Mobi-Book: ISBN 9783905960518

Der Autor hat sich, beruflich bedingt, viele Jahre in Asien aufgehalten und häufig Kambodscha und Thailand besucht. In seinen, inzwischen erschienenen drei Thrillern, sind nicht nur seine sehr persönlichen Erfahrungen als Tourist eingeflossen. Eingehende Recherchen zu den Verhältnissen in beiden Ländern sind wieder die Basis für den brisanten Inhalt dieses Romans. Der Inhalt ist fiktiv, könnte jedoch durchaus auf wirklichem Geschehen beruhen. So wird die Gefangenschaft des Protagonisten wegen ihm heimlich unterschobenem Rauschgift, mit vielfältigen damit verbundenen Konsequenzen, höchst spannend dargestellt. Dabei bilden Korruption, Kidnapping, und Turbulenzen wegen der religiösen Spannungen, die selbst in höchsten Regierungskreisen ein dramatisches Geschehen bewirken, den Hauptplot für dieses Buch. Der mit viel Humor gewürzte Inhalt macht den Roman nicht zuletzt zu einer Urlaubslektüre die unter die Haut geht, sondern auch interessante Einblicke in die Verhältnisse ausserhalb des touristischen Lebens in diesen Ländern liefert.

Leseprobe

Gegen zehn Uhr wurde er aus der Zelle geholt, mit Handschellen gefesselt wie am Vortag.
Im Erdgeschoss, in einem kleinen Büro, an einem Schreibtisch sassen zwei Leute: einer in zivilem Anzug und ein Polizist in Uniform.
Der Anzug stellte sich vor, er heisse Herr Sadawee und sei Dolmetscher. Er konnte kein deutsch, und englisch nicht viel besser. Aber immerhin: eine Unterhaltung, oder besser ein Verhör, kam dann doch zustande.:
„Mister Frengs“, begann er; Gerhard korrigierte ihn:„Mister Frings“
Trotzdem blieb er bei Mister Frengs.
„Also Mister Frengs, Sie haben gestern einen weissen Koffer über die Grenze von Kambodscha nach Thailand gebracht. Darin waren drei Kilogramm Heroin. Was sagen Sie dazu?“
„Erstens war das höchstens ein Pfund, und zweitens hat mir das gestern oder vorgestern jemand in den Koffer gelegt“.
Sobald der Dolmetscher das dem Polizisten übersetzt hatte, griff dieser unter sich und langte aus einem Rollfach des Schreibtisches eine grosse Plastik-Einkaufstüte hervor, die er vor Gerhard auf den Schreibtisch knallte.
“Ist das ein Pfund?“ fragte er ihn. Fassungslos starrte Gerhard die Tüte an – gestern noch war sie nicht mal ein Fünftel so gross, wie diese hier, und es stand auch 7/11 in grün und rot drauf.
„Und das soll in meinem Koffer gewesen sein?“ Gerhard lachte:
„Der Koffer wäre ja gar nicht zu gegangen“
Aber niemand lachte mit.
Der Polizist wiederholte: „Das war in Ihrem Koffer, das ist eine schlimme Sache. Mehr als zwei Kilo Heroin bedeuten die Todesstrafe in Thailand. Wissen Sie das?“
„Woher sollte ich das wissen, ich hatte noch nie in meinem Leben mit Drogen zu tun gehabt. Das können Sie mir glauben!“
Jetzt überkam ihn ein mulmiges Gefühl.
Der Polizist fuhr fort: „Wenn man einen Drogenhändler schnappt, hat der noch nie was mit Drogen zu tun gehabt. Die sind immer unschuldig. Das sagt jeder…“
„Aber ich…“ Jetzt verschlug es ihm doch die Sprache. Er kam ins Stottern: „Sie können gerne mein Blut untersuchen lassen, dann wird sich ja rausstellen, dass ich noch nie Drogen genommen habe.“
Er hatte irgendwann mal gelesen, dass im Blut und im Haar noch Wochen, oder sogar Monate nach Drogenkonsum, sich dieser nachweisen lässt. Kokain jedenfalls, und auch Haschisch- vielleicht ja auch Heroin!
„Aber, “ übersetzte der Anzug weiter, „Mister Frengs“ wieder Frengs! „Frings“, korrigierte er ihn,
Er liess sich nicht beirren: „Mister Frengs, darum geht es ja gar nicht, ob Sie Drogen eingenommen haben, ist uns egal.
„Ihnen wird vorgeworfen, 3‘100 Gramm Heroin über die Grenze gebracht zu haben. Was sagen Sie dazu?“
Er war immer noch perplex. „Ich möchte jemanden von der deutschen Botschaft sprechen“
„Also sie sind aus Deutschland?“
„ Ja natürlich“, schrie er.„Ihre Leute haben mir ja schliesslich meinen Pass abgenommen.“
„Wer?“
„Der, der mich festgenommen hat!“
Es entstand eine Pause, und der Polizist ging nach draussen.
Nach etwa 15 Minuten kam er zurück und schwenkte Gerhards Pass.
Triumphierend hielt er ihn hoch.
„Ja ja, sie sind Deutscher!“
Er blätterte im Pass herum.
„Und in China waren sie auch schon; haben sie dort auch schon mal Drogen geschmuggelt?“
Er fuhr fort: „Ihre Version stinkt zum Himmel. Sie wollen dem Immigration-Officer von der Grenze von ihrem Fund erzählt haben? Dann beschreiben sie ihn mal.“
„Ungefähr so gross wie ich, schwarze Haare, ja, viel mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Es waren ja nur ein paar Minuten, ja, und eine Brille trug er.“
„Was für eine Brille?“
„Eine Brille halt“
„Aus welchem Material, welche Form?“
„Mein Gott, sie fragen mich Sachen. Das weiss ich nicht mehr.“
„Aber Brillengläser waren drin, sicher?“
Er wollte Gerhard offenbar verscheissern
Jetzt reichte es mir – ich würde mit diesem blöden Hund kein Wort mehr reden.
„Ich will einen Anwalt und jemanden von der Botschaft. Ich sage gar nichts mehr“, schrie Gerhard.
Der Polizist fuhr mit seinem „Verhör“ unbeirrt fort, der Anzug übersetzte, aber von ihm gab es keine Antwort mehr. Auch keinen Kommentar.
Dieses einseitige Spiel ging noch ungefähr eine halbe Stunde weiter. Er schwieg einfach.
Plötzlich schrie der Polizist los – keine Ahnung, was und warum. Er wollte den Deutschen wohl einschüchtern.
Er fuchtelte ihm mit einem Lineal vor seiner Nase herum, und dann, mit einer unmissverständlichen Geste, an seiner Kehle vorbei, Hin und her, her und hin…
Gerhard zeigte ihm den Stinkfinger, das verstand er offensichtlich. Er lief rot an, sagte aber nichts mehr.
Er zeigte zur Tür.
„Das Verhör ist zu Ende“ sagte der Dolmetscher.

 

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Vom Hiatzana, Grindschaber, Hackl-Unter, der Lehrerin Grob, dem Sündenbüchlein und vielerlei mehr…

Januar 15th, 2015 · Keine Kommentare

Helli Angermann

Vom Hiatzana, Grindschaber, Hackl-Unter, der Lehrerin Grob,
dem Sündenbüchlein und vielerlei mehr…

Lebenserinnerungen eines Sonntagskindes
ISBN 9783905960440
192 Seiten, Paperback
Euro 14.60 (D), Euro 15.10 (A), CHF 21.50

 

eBooks: Euro 4.49 (D)
PDF: ISBN 9783905960464
ePub: ISBN 9783905960457
Mobi-Book: ISBN 9783905960471

Die Autorin, ein Wiener Kind, 1935 geboren, mit besonders rascher Auffassungs-, und Beobachtungsgabe, hatte wegen der Zeit in der sie aufwuchs, wie viele Kriegskinder, schon in jungen Jahren eine grosse Fülle wechselnder Ereignisse zu verkraften. Diesen Anforderungen hat sie sich immer mit Bravour gestellt. Sehr hilfreich standen ihr hierbei in ganz besonderer Weise ihre Mutter und zahlreiche nahestehende Menschen zur Seite.

Sehr lebendig, wie es auch heute noch ihre Art ist, schildert sie die damaligen Verhältnisse und das Leben in Wien sowie auf dem Lande wo sie evakuiert war.In den anrührenden und oft amüsanten Geschichten, lässt sie zahlreiche originelle Menschen Revue passieren. Mit Freude und Engagement verfolgte sie jede Möglichkeit, ob schulisch oder in ihrem Umfeld, ihr Wissen zu mehren, wobei ihre musikalische Begabung eine besondere Rolle spielte.

Nach dem Krieg schloss sie in Linz ihr Lehrerinnen-Examen ab und folgte ihrem Mann in die Schweiz, wo sie in der Erwachsenenbildung tätig war. Hier unterrichtete sie Deutsch für Fremdsprachige und verfasste dazu viele Lesetexte und zwei Grammatik-Lehrbücher.

Leseprobe

Meine Grosseltern waren sogenannte Teilselbstversorger. Das hiess, sie konnten einen Teil der Lebensmittel selbst produzieren. Es gab Milch, Eier, Fleisch in einem bestimmten Mass. Dafür wurde ihnen von der Lebensmittelkarte ein Teil der Bezüge gestrichen. Die Grossbauern als Selbstversorger, bekamen nur eine sehr reduzierte Lebensmittelkarte, nämlich auf Produkte, die sie selbst nicht herstellen konnten, wie Zucker, Ersatzkaffee und einige andere Artikel. Einzig und allein die Normalverbraucher erhielten die volle Ration und die war schmal genug. Wer ein Schwein schlachten wollte, musste dies anmelden, und dafür wurden dann die Fleischmarken gekürzt. Es war strengstens verboten, schwarz ein Schwein oder ein Kalb zu schlachten. Es stand sogar die Todesstrafe drauf, sagte man. Ich weiss nicht, ob es wirklich stimmte, aber damals stand auf vielen Vergehen sofort die Todesstrafe. Dennoch riskierten es manche, aber es musste ganz im Geheimen geschehen. Auch in unserem Haus wurde einmal ein Schwein schwarz geschlachtet. Das besorgte Onkel Sepp, der Bruder von Tante Rosi und Mutti. Das Schwein wurde im Keller ausgeweidet und zerteilt, eingepökelt, ein Teil davon geräuchert. Auch die Blutwürste mussten wir im Keller herstellen. Und einer von der Familie musste an der Haustür wachen, damit niemand überraschend das Haus betreten konnte. Sie schickten Herbert vor die Haustür. Dort musste er die Brenner der Karbidlampen mit einem Draht putzen und so tun, als sei er sehr beschäftigt. Die Karbidlampen brauchten die Bergleute, und wir hatten noch ein paar von früher, als Grossvater noch in der Zeche gearbeitet hatte. So eine Karbidlampe gab etwa die Helligkeit von einer Kerze ab und verbreitete einen merkwürdigen typischen Geruch. Den Speck schnitten wir in kleine Würfel und brieten ihn zu Grammeln aus. Das war schon wieder gefährlich, weil es in der Küche geschehen musste. Und dass es bei uns Grammelknödeln gegeben hatte, durften wir selbstverständlich niemandem erzählen.

 

 

 

 

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Blutiger Reis • Gekidnappt in Kambodscha

Juni 10th, 2013 · Keine Kommentare

Gebhard Friebel
Blutiger Reis
Gekidnappt in Kambodscha
Thriller

360 Seiten
ISBN 9783905960563
€ 15,80 (D)
€ 16,300 (A)
CHF 22,200
Neuerscheinung, jetzt auch als Printausgabe lieferbar

ePub:
ISBN 9783905960273
€ 4,49 (D)

Dieser Abenteuerroman spielt im heutigen Kambodscha, das noch immer unter den Nachwehen der unmenschlichen Taten der roten Khmer leidet.

In der fiktiven Handlung geht es um die raffinierte Geiselnahme von Geiseln aus fünf Nationen, mit dem Zweck, den zweiten Kopf der Pol Pot Verbrecher aus der Gefängnishaft frei zu pressen.

Der Autor, der bei jahrelangem Aufenthalt in Asien und acht Reisen nach Kambodscha viele Details sorgfältig recherchierte, hat sich als Hauptprotagonisten nicht nur in die äusserst spannende Handlung eingebracht, sondern schildert Land und Leute, aus eigener Anschauung, bis in die Regierungskreise hinein, erlaubt es Urlaubern hinter die Kulissen zu schauen und vermittelt so wertvolle Tipps. Bei der Handlung, die zum Schluss auch in Thailand spielt, zeigen sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern und die möglichen Lösungen ihrer beidseitigen Probleme.

Einen besonderer Witz und Humor zeichnet den Roman durch die Schilderung des aktiven, coolen und erfolgreichen Agierens seiner beiden Neffen aus, die tatsächlich Kambodscha und Thailand bereist und so bestens kennen gelernt haben. Ihre ausgeprägte saarländische Mentalität gibt dem Roman eine besondere Würze.

Angaben zum Autor

Gebhard Friebel hat sich beruflich viele Jahre in Asien aufgehalten und später für Recherchen zu diesem Roman vor allem Kambodscha aber auch Thailand einige Male für längere Zeit bereist. So sind alle geografischen Angaben authentisch wie auch die geschilderten Verhältnisse.

Leseprobe

Duch taucht unter

Der Mann dort schlief immer noch. Duch sah zum Fernseher. Irgendeine Musikshow von früher! Und das Bild war furchtbar. Er klopfte unsanft auf die Theke. „Verkaufen sie mir ihren Anzug und die Schuhe?“ sagte er zu dem aufgeschreckten Rezeptionisten.

„Waaas wollen sie?“

„Ihren Anzug und die Schuhe, für fünfzig Dollar!“ Der Mann sah ihn mit großen Augen an. fünfzig Dollar waren viel Geld, aber der Fremde war offenbar in einer Notlage. Er schüttelte den Kopf.

„Hundert Dollar?“ „Und was soll ich dann anziehen?“

„Ich gebe ihnen meine Sachen.“

In der Toilette neben der Rezeption wechselten die beiden die Kleidung samt Schuhen. Die Hose war für Duch etwas eng. Er ließ den oberen Knopf offen. Dann ging er wieder auf sein Zimmer. Er betrachtete sich in den trüben, dreckigen Spiegel im Badezimmer und nickte zufrieden. Nun legte er sich auf das Bett. Er wartete eine Stunde und ging dann wieder nach unten. Der Mann am Empfang schlief wieder. Duch ging zur Hintertür, diesmal ganz leise. Sie war von innen verschlossen. Er drehte vorsichtig den Schlüssel; sie sprang auf. Er drückte diese Tür, nachdem er das Gebäude verlassen hatte, wieder zu und stand im Hinterhof. Durch den Hintereingang eines der Restaurants gelangte er in einen Flur. Rechts lag die Küche, links eine Toilette. Diese betrat er und wartete, bis sich sein Herzschlag wieder normalisiert hatte. Er betrachtete sich wieder im Spiegel. Ganz gut. In der Hand trug er den kleinen Koffer. Den musste er zuerst loswerden. Durch das Restaurant ging er langsam auf die Strasse. Er schaute nach links und nach rechts. Auch hier war kein Verfolger zu sehen.

***

Er bestieg ein Mopedtaxi und ließ sich zum Phsar Thmei, dem Zentralmarkt fahren. Falls er Verfolger gehabt hätte, hier würde er sie endgültig abschütteln. Er schlenderte über den Markt. Hier herrschte ein unglaubliches Gewühl; es war eine unüberschaubare, chaotische Ansammlung verschiedenster Stände. Er ging zu einem der Stände, wo neue und gebrauchte Bekleidung verkauft wurde. Zwischen den in Augenhöhe aufgehängten Anzügen ging er langsam nach links und war von außen nicht mehr zu sehen. Er zog die an einer langen Stange aufgehängten Bekleidungsstücke auseinander, machte zwei schnelle Schritte vorwärts, und ging an der Rückseite entlang. Nun beschleunigte er seine Schritte, hob die Plane, die diesen Marktstand von dem nächsten trennte, an, und schlüpfte darunter hindurch. Er befand sich nun in der folgenden Reihe. Hier schlenderte er wieder nach rechts. Dieses Manöver wiederholte er an anderen Kleider-Ständen fünf Mal, bis er sicher war, nicht verfolgt zu werden.

Dann verließ er den Markt durch den nächsten der vielen Eingänge. Er stieg in eines der wartenden Taxis und setzte sich auf die Rückbank. Dem Fahrer gab er Order, ihn zum alten Markt zu fahren, Dann nahm eines der beiden Handys zur Hand und wählte die Nummer seines Freundes Psat Samudera in Thailand. Er brauchte nicht leise sprechen, denn der Fahrer hatte im Radio einen Sender mit westlicher Popmusik eingestellt und fast auf volle Lautstärke aufgedreht. Es war sicher, dass dieser nichts von seinem Gespräch mitbekam. Er sprach ins Telefon: „Sag den Freunden, dass sie die erste Hinrichtung ausführen sollen. Um drei Uhr war das gestellte Ultimatum abgelaufen. Man hat mich erst um vier Uhr entlassen. Ich melde mich später wieder.“

Dann legte er das eine Handy auf den Fahrzeugboden, halb von der Fußmatte verdeckt. Hier würde es der nächste Fahrgast sehen und erfreut an sich nehmen. Das zweite klemmte er zwischen Sitzbank und Rückenlehne. Hier würde es liegen bleiben, bis die Batterie leer war, oder bis die Polizei es entdecken würde. Den kleineren, alten Markt erreichte er trotz des Verkehrsgewühls schon nach einer halben Stunde. Er kaufte einen kleinen, alten Rucksack. Auf einer Toilette packte er sämtliche Geldscheine aus dem Koffer in seinen Rucksack und ließ den Koffer stehen. Dann verließ er den Markt und setzte sich auf den Rücksitz eines der wartenden Mopedtaxis. Dem Fahrer gab er Anweisung, ihn in das drei Kilometer entfernte Riverside-Viertel zu fahren. Das war auch nicht die beste Gegend, doch war sie für ihre zwielichtigen Juweliere und Wechselstuben bekannt. In fünf dieser Wechselstuben wechselte er sein verbliebenes Geld zu einem sehr schlechten Kurs in Euro um. Immerhin hatte er nun saubere 55‘000 Euro. Darauf ging er in Richtung Mekong und checkte in einem besseren Mittelklassehotel ein. Er speiste im Restaurant ausgiebig und genehmigte sich dazu, zur Feier des Tages, eine Flasche Bier. Jetzt war das Leben schon bedeutend erträglicher. Am nächsten Morgen würde er sich ein neues Handy kaufen, sich neu einkleiden und… und… Aber langsam; zunächst genoss er den Blick auf den gemütlich dahin treibenden Fluss. Es war gut, wieder frei zu sein.

***

Im Polizeihauptquartier gab es Alarm. Der Beamte, der für die Telefonüberwachung zuständig war, hatte das Gespräch von Duch abgehört und aufgezeichnet. Er erstatte sofort dem Einsatzleiter, des mit der Koordination der Überwachungsmaßnahmen beauftragten stellvertretenden Polizeiprädsidenten, Bericht.

Aufgefallen war ihm, als er den Ausdruck des Telefongespräches mit den Koordinaten in der Hand hielt und noch einmal überflog, dass das nicht mehr die Koordinaten des Hotels waren, wo Duch vor zwei Stunden geortet worden war. Er wies seinen Vorgesetzten darauf hin, dass der Observierte offenbar den Standort gewechselt hatte, obwohl von den Überwachern vor Ort noch keine diesbezügliche Meldung eingegangen war. Über Funk nahm er Kontakt zu einem der Überwachungsteams auf. Duch sei immer noch eindeutig in seinem Hotel, wurde ihm beschieden.

„Irgendetwas stimmt da nicht“, sagte sich der Einsatzleiter. Eine Überprüfung der Koordinaten der Handys ergab eindeutig, dass er unterwegs in der Innenstadt war. Aber die Signale der Sender in seiner Bekleidung und den Schuhen wies darauf hin, dass er sich immer noch im Hotel befand.

„Unmöglich“, schrie der Einsatzleiter. Er wies die beiden Überwachungsteams an, unauffällig das Hotel durchzuchecken. Als zwei Mitglieder eines der Teams die Rezeption betraten, um zu fragen, ob noch Zimmer frei seien, staunten sie nicht schlecht. Der Rezeptionist trug eindeutig die alten Kleider, in denen sie vorher Duch gesehen hatten, als er das Gefängnis verlassen hatte. Sie erstatteten Bericht, worauf der Einsatzleiter schrie:

„Sofort verhaften und herbringen!“

Der verdatterte Portier wiederholte bei den folgenden Verhören, die sich über sieben Stunden hinzogen, immer wieder seine Version. Er habe auf Wunsch des Gastes ihm seine Kleidung für einhundert Dollar verkauft. Ein Abgleich der Seriennummern der beiden Fünfzig-Dollar Banknoten ergab schließlich, dass diese beiden Scheine tatsächlich von den an Duch übergebenen 100‘000 Dollar stammten. Der Einsatzleiter war erschüttert in sich zusammengesunken. Seine beiden technisch hoch gerüsteten, besten Teams hatten trotz modernster Überwachungstechnik schmählich versagt. Da erreichte ihn eine neue Hiobsbotschaft. Die Handysignale hätten sich aufgeteilt. Eines werde aus der Gegend am Fluss empfangen, das andere aus einem westlichen Vorort.

„Das ist vielleicht das Ende meiner Karriere bei der Polizei“, sagte er sich. Oder, er würde den Rest seiner Tage irgendwo auf dem Lande als Dorfpolizist verbringen, und Hühnerdiebe jagen. Er gab Anordnung, die Stellen, von denen die Handysignale kamen, genauestens zu observieren. Als er erfuhr, dass das eine Signal aus einem leeren, abgestellten Taxi kam, und das zweite aus dem Holiday Inn Hotel, gab er Anweisung, die Person, die das Handy nun bei sich führe, umgehend zu verhaften. Es war ein Geschäftsmann aus Battambang, der angab, das Handy am späten Abend in einem Taxi ‚gefunden’ zu haben.

„Morgen früh wird die Hölle los sein. Zuerst der Inhalt des Telefongespräches nach Thailand bezüglich der Hinrichtung und dann der Verlust der Zielperson! Das ist nun das Ende, wirklich das Ende meiner Karriere.“

Er verließ das Hauptquartier und ging in eine Kneipe im Nachbargebäude, die rund um die Uhr geöffnet hatte. Hier wurde er am folgenden Morgen sinnlos besoffen und fast ohnmächtig aufgefunden. Er war nicht ansprechbar, und wurde ins zentrale Polizeikrankenhaus gebracht.

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