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Blutiger Reis • Gekidnappt in Kambodscha

Juni 10th, 2013 · Keine Kommentare

Gebhard Friebel
Blutiger Reis
Gekidnappt in Kambodscha
Thriller

360 Seiten
ISBN 9783905960563
€ 15,80 (D)
€ 16,300 (A)
CHF 22,200
Neuerscheinung, jetzt auch als Printausgabe lieferbar

ePub:
ISBN 9783905960273
€ 4,49 (D)

Dieser Abenteuerroman spielt im heutigen Kambodscha, das noch immer unter den Nachwehen der unmenschlichen Taten der roten Khmer leidet.

In der fiktiven Handlung geht es um die raffinierte Geiselnahme von Geiseln aus fünf Nationen, mit dem Zweck, den zweiten Kopf der Pol Pot Verbrecher aus der Gefängnishaft frei zu pressen.

Der Autor, der bei jahrelangem Aufenthalt in Asien und acht Reisen nach Kambodscha viele Details sorgfältig recherchierte, hat sich als Hauptprotagonisten nicht nur in die äusserst spannende Handlung eingebracht, sondern schildert Land und Leute, aus eigener Anschauung, bis in die Regierungskreise hinein, erlaubt es Urlaubern hinter die Kulissen zu schauen und vermittelt so wertvolle Tipps. Bei der Handlung, die zum Schluss auch in Thailand spielt, zeigen sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern und die möglichen Lösungen ihrer beidseitigen Probleme.

Einen besonderer Witz und Humor zeichnet den Roman durch die Schilderung des aktiven, coolen und erfolgreichen Agierens seiner beiden Neffen aus, die tatsächlich Kambodscha und Thailand bereist und so bestens kennen gelernt haben. Ihre ausgeprägte saarländische Mentalität gibt dem Roman eine besondere Würze.

Angaben zum Autor

Gebhard Friebel hat sich beruflich viele Jahre in Asien aufgehalten und später für Recherchen zu diesem Roman vor allem Kambodscha aber auch Thailand einige Male für längere Zeit bereist. So sind alle geografischen Angaben authentisch wie auch die geschilderten Verhältnisse.

Leseprobe

Duch taucht unter

Der Mann dort schlief immer noch. Duch sah zum Fernseher. Irgendeine Musikshow von früher! Und das Bild war furchtbar. Er klopfte unsanft auf die Theke. „Verkaufen sie mir ihren Anzug und die Schuhe?“ sagte er zu dem aufgeschreckten Rezeptionisten.

„Waaas wollen sie?“

„Ihren Anzug und die Schuhe, für fünfzig Dollar!“ Der Mann sah ihn mit großen Augen an. fünfzig Dollar waren viel Geld, aber der Fremde war offenbar in einer Notlage. Er schüttelte den Kopf.

„Hundert Dollar?“ „Und was soll ich dann anziehen?“

„Ich gebe ihnen meine Sachen.“

In der Toilette neben der Rezeption wechselten die beiden die Kleidung samt Schuhen. Die Hose war für Duch etwas eng. Er ließ den oberen Knopf offen. Dann ging er wieder auf sein Zimmer. Er betrachtete sich in den trüben, dreckigen Spiegel im Badezimmer und nickte zufrieden. Nun legte er sich auf das Bett. Er wartete eine Stunde und ging dann wieder nach unten. Der Mann am Empfang schlief wieder. Duch ging zur Hintertür, diesmal ganz leise. Sie war von innen verschlossen. Er drehte vorsichtig den Schlüssel; sie sprang auf. Er drückte diese Tür, nachdem er das Gebäude verlassen hatte, wieder zu und stand im Hinterhof. Durch den Hintereingang eines der Restaurants gelangte er in einen Flur. Rechts lag die Küche, links eine Toilette. Diese betrat er und wartete, bis sich sein Herzschlag wieder normalisiert hatte. Er betrachtete sich wieder im Spiegel. Ganz gut. In der Hand trug er den kleinen Koffer. Den musste er zuerst loswerden. Durch das Restaurant ging er langsam auf die Strasse. Er schaute nach links und nach rechts. Auch hier war kein Verfolger zu sehen.

***

Er bestieg ein Mopedtaxi und ließ sich zum Phsar Thmei, dem Zentralmarkt fahren. Falls er Verfolger gehabt hätte, hier würde er sie endgültig abschütteln. Er schlenderte über den Markt. Hier herrschte ein unglaubliches Gewühl; es war eine unüberschaubare, chaotische Ansammlung verschiedenster Stände. Er ging zu einem der Stände, wo neue und gebrauchte Bekleidung verkauft wurde. Zwischen den in Augenhöhe aufgehängten Anzügen ging er langsam nach links und war von außen nicht mehr zu sehen. Er zog die an einer langen Stange aufgehängten Bekleidungsstücke auseinander, machte zwei schnelle Schritte vorwärts, und ging an der Rückseite entlang. Nun beschleunigte er seine Schritte, hob die Plane, die diesen Marktstand von dem nächsten trennte, an, und schlüpfte darunter hindurch. Er befand sich nun in der folgenden Reihe. Hier schlenderte er wieder nach rechts. Dieses Manöver wiederholte er an anderen Kleider-Ständen fünf Mal, bis er sicher war, nicht verfolgt zu werden.

Dann verließ er den Markt durch den nächsten der vielen Eingänge. Er stieg in eines der wartenden Taxis und setzte sich auf die Rückbank. Dem Fahrer gab er Order, ihn zum alten Markt zu fahren, Dann nahm eines der beiden Handys zur Hand und wählte die Nummer seines Freundes Psat Samudera in Thailand. Er brauchte nicht leise sprechen, denn der Fahrer hatte im Radio einen Sender mit westlicher Popmusik eingestellt und fast auf volle Lautstärke aufgedreht. Es war sicher, dass dieser nichts von seinem Gespräch mitbekam. Er sprach ins Telefon: „Sag den Freunden, dass sie die erste Hinrichtung ausführen sollen. Um drei Uhr war das gestellte Ultimatum abgelaufen. Man hat mich erst um vier Uhr entlassen. Ich melde mich später wieder.“

Dann legte er das eine Handy auf den Fahrzeugboden, halb von der Fußmatte verdeckt. Hier würde es der nächste Fahrgast sehen und erfreut an sich nehmen. Das zweite klemmte er zwischen Sitzbank und Rückenlehne. Hier würde es liegen bleiben, bis die Batterie leer war, oder bis die Polizei es entdecken würde. Den kleineren, alten Markt erreichte er trotz des Verkehrsgewühls schon nach einer halben Stunde. Er kaufte einen kleinen, alten Rucksack. Auf einer Toilette packte er sämtliche Geldscheine aus dem Koffer in seinen Rucksack und ließ den Koffer stehen. Dann verließ er den Markt und setzte sich auf den Rücksitz eines der wartenden Mopedtaxis. Dem Fahrer gab er Anweisung, ihn in das drei Kilometer entfernte Riverside-Viertel zu fahren. Das war auch nicht die beste Gegend, doch war sie für ihre zwielichtigen Juweliere und Wechselstuben bekannt. In fünf dieser Wechselstuben wechselte er sein verbliebenes Geld zu einem sehr schlechten Kurs in Euro um. Immerhin hatte er nun saubere 55‘000 Euro. Darauf ging er in Richtung Mekong und checkte in einem besseren Mittelklassehotel ein. Er speiste im Restaurant ausgiebig und genehmigte sich dazu, zur Feier des Tages, eine Flasche Bier. Jetzt war das Leben schon bedeutend erträglicher. Am nächsten Morgen würde er sich ein neues Handy kaufen, sich neu einkleiden und… und… Aber langsam; zunächst genoss er den Blick auf den gemütlich dahin treibenden Fluss. Es war gut, wieder frei zu sein.

***

Im Polizeihauptquartier gab es Alarm. Der Beamte, der für die Telefonüberwachung zuständig war, hatte das Gespräch von Duch abgehört und aufgezeichnet. Er erstatte sofort dem Einsatzleiter, des mit der Koordination der Überwachungsmaßnahmen beauftragten stellvertretenden Polizeiprädsidenten, Bericht.

Aufgefallen war ihm, als er den Ausdruck des Telefongespräches mit den Koordinaten in der Hand hielt und noch einmal überflog, dass das nicht mehr die Koordinaten des Hotels waren, wo Duch vor zwei Stunden geortet worden war. Er wies seinen Vorgesetzten darauf hin, dass der Observierte offenbar den Standort gewechselt hatte, obwohl von den Überwachern vor Ort noch keine diesbezügliche Meldung eingegangen war. Über Funk nahm er Kontakt zu einem der Überwachungsteams auf. Duch sei immer noch eindeutig in seinem Hotel, wurde ihm beschieden.

„Irgendetwas stimmt da nicht“, sagte sich der Einsatzleiter. Eine Überprüfung der Koordinaten der Handys ergab eindeutig, dass er unterwegs in der Innenstadt war. Aber die Signale der Sender in seiner Bekleidung und den Schuhen wies darauf hin, dass er sich immer noch im Hotel befand.

„Unmöglich“, schrie der Einsatzleiter. Er wies die beiden Überwachungsteams an, unauffällig das Hotel durchzuchecken. Als zwei Mitglieder eines der Teams die Rezeption betraten, um zu fragen, ob noch Zimmer frei seien, staunten sie nicht schlecht. Der Rezeptionist trug eindeutig die alten Kleider, in denen sie vorher Duch gesehen hatten, als er das Gefängnis verlassen hatte. Sie erstatteten Bericht, worauf der Einsatzleiter schrie:

„Sofort verhaften und herbringen!“

Der verdatterte Portier wiederholte bei den folgenden Verhören, die sich über sieben Stunden hinzogen, immer wieder seine Version. Er habe auf Wunsch des Gastes ihm seine Kleidung für einhundert Dollar verkauft. Ein Abgleich der Seriennummern der beiden Fünfzig-Dollar Banknoten ergab schließlich, dass diese beiden Scheine tatsächlich von den an Duch übergebenen 100‘000 Dollar stammten. Der Einsatzleiter war erschüttert in sich zusammengesunken. Seine beiden technisch hoch gerüsteten, besten Teams hatten trotz modernster Überwachungstechnik schmählich versagt. Da erreichte ihn eine neue Hiobsbotschaft. Die Handysignale hätten sich aufgeteilt. Eines werde aus der Gegend am Fluss empfangen, das andere aus einem westlichen Vorort.

„Das ist vielleicht das Ende meiner Karriere bei der Polizei“, sagte er sich. Oder, er würde den Rest seiner Tage irgendwo auf dem Lande als Dorfpolizist verbringen, und Hühnerdiebe jagen. Er gab Anordnung, die Stellen, von denen die Handysignale kamen, genauestens zu observieren. Als er erfuhr, dass das eine Signal aus einem leeren, abgestellten Taxi kam, und das zweite aus dem Holiday Inn Hotel, gab er Anweisung, die Person, die das Handy nun bei sich führe, umgehend zu verhaften. Es war ein Geschäftsmann aus Battambang, der angab, das Handy am späten Abend in einem Taxi ‚gefunden’ zu haben.

„Morgen früh wird die Hölle los sein. Zuerst der Inhalt des Telefongespräches nach Thailand bezüglich der Hinrichtung und dann der Verlust der Zielperson! Das ist nun das Ende, wirklich das Ende meiner Karriere.“

Er verließ das Hauptquartier und ging in eine Kneipe im Nachbargebäude, die rund um die Uhr geöffnet hatte. Hier wurde er am folgenden Morgen sinnlos besoffen und fast ohnmächtig aufgefunden. Er war nicht ansprechbar, und wurde ins zentrale Polizeikrankenhaus gebracht.

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Warum die Menschen lächeln

Februar 8th, 2011 · 3 Kommentare

Peter Tertinegg
Warum die Menschen lächeln
217 kurze und sehr kurze Geschichten
182 Seiten, gebunden
ISBN 9783905960174
€ 19,80 (D)
€ 20,40 (A)
CHF 30,50

Neuerscheinung, jetzt lieferbar

Die Kurzprosa Peter Tertineggs ist eine subtile literarische Droge mit nur einer, dabei heilsamen Nebenwirkung: Sie macht süchtig nach mehr. Diese Geschichten stimmen vorwiegend heiter, sind oft witzig, lassen lächeln, schmunzeln und lachen, sind kurios und hintergründig oder zeigen die traurigen Seiten des Lebens auf sanfte Weise. In einem funkelnden Kaleidoskop geht es um Alltäglichkeiten, die Liebe, das Leben und Tod, Mensch und Tier, in meist verblüffenden Situationen, die Peter Tertinegg in kleine Kostbarkeiten verwandelt. Ob nur eine oder zwei Zeilen oder eine kleine, richtige Erzählung: Diese Geschichten verschwinden nicht im schnellen Vergessen, sondern garantieren in jedem Fall eine wohltuende Nachdenklichkeit.

Autorenportrait
Peter Tertinegg, Jahrgang 1945, war im Lehramt tätig und lebt in Graz. Seine Erzählungen wurden in zahlreichen Literaturzeitschriften veröffentlicht und durch Lesungen im ORF bekannt.

Leseprobe
Die Antwort
Doch ich habe auch auf ihre zweite Frage nicht geantwortet und weiterhin an ihr vorbeigeschaut, und sie sagte, sie stelle mir jetzt eine letzte Frage, von deren Beantwortung sie eine positive Beurteilung abhängig mache, und ich dachte: Du nimmst mir nicht ungestraft meinen Geliebten weg, wir kennen uns nun schon seit vier Jahren, und du ihn noch nicht einmal eines, seit du eben an unsere Schule gekommen bist, und auch wenn er nichts von meinen Gefühlen weiß, und du ihn vor kurzem geheiratet hast, er bleibt die Liebe meines Lebens, alleine schon, wie er ‚Ovid‘ sagt, oder wie ihm sein Sakkoärmel ein Stückchen zurückrutscht, wenn er etwas an die Tafel schreibt, und da fragte sie, wie von C ausgehend die ersten drei Obertöne hießen, und ich sah sie nun an, voller Hass, und sagte klar und deutlich: Cis! Cas! Cus!“

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Wer war Saddam Hussein?

Januar 9th, 2011 · Keine Kommentare

Hama Dostan
Wer war Saddam Hussein
Biografie

369 Seiten, Paperback
ISBN 9783905960020
€ 16,80 (D)
€ 17,30 (A)
CHF 30.90

„Zeige niemals deine Schwäche indem du Mitgefühl demonstrierst. Handle immer mit einem Herzen aus Stahl, sonst werden dir deine Feinde die Haut abziehen.“ Diesem Rat und Leitspruch seines Onkels Khairallah, einem glühendem Patrioten und Anführer eines Pro-Nazi-Putsches, folgte Saddam Hussein sein Leben lang und dies in seiner Eigenschaft als Banditenführer, politischer Gangster und Präsident. Obwohl in Form eines Romans mit Thrillerelementen geschrieben, beruht diese Biografie des langjährigen irakischen Präsidenten auf gründlichen Recherchen. Dazu gehörten Interviews mit einer Reihe von Personen, die an den beschriebenen Ereignissen beteiligt waren – entweder als Saddams Opfer oder als seine Komplizen. Das Buch vermittelt ein vollständiges und objektives Bild der Verhältnisse im Irak von 1936 bis zur Festnahme Saddam Husseins durch US-Soldaten im Jahr 2003. Es schildert ausführlich die menschenverachtende Mordlust des Diktators, dem Hunderttausende, teils unter entsetzlichen Folterungen, Qualen und auch durch seine eigene Hand zum Opfer fielen.

… wer die heutigen Verhältnisse im Irak verstehen will, muss dieses Buch lesen.

Über den Autor:
Hama Dostan ist ein ehemaliger Einwohner von Halabja. Er war als Lehrer für Agrarwissenschaft,Übersetzer, Dolmetscher und Privatlehrer tätig. Er hat vor dem Congressional Human Rights Caucus (CHRC) gesprochen und sagte vor einem Kommitee des US-Kongresses aus. Im Jahr 1991 erhielt er in Schweden einen BachelorAbschluss für Soziologie. Sein Buch „Wer war Saddam Hussein“ ist sein „Manifestgegen Gewalt“.

Leseprobe:
Zwei Wochen später, am 11. Juli, hatte Saddam genug von al-Bakr und beschloss, ihn zu beseitigen. Drei Tage später besuchte Saddam, zusammen mit seinem Onkel Khairallah, seinem Vetter Adnan und seinem Halbbruder Barzan, al-Bakr im Präsidentenpalast. Die Begrüssung war, wie immer, mit Umarmungen und Küssen, sehr herzlich. Man nahm auf den eleganten Sofas Platz. Al-Bakr glaubte an einen schlichten Freundschaftsbesuch.
Als Saddam den Rücktritt al-Bakrs verlangte, war dieser völlig überrascht. Aber es war ihm bewusst, dass Saddam eine solche Forderung ernst meinte. Falls er nicht einwilligen würde, musste er damit rechnen, dass er umgebracht würde. Al-Bakrs älterer Sohn, der auch anwesend war, erboste sich darüber, dass Saddam seinen Vater beschämte, griff zu einem Gewehr und schoss in die Decke, um Saddam zu warnen. Er wurde jedoch sofort von herbeigeeilten Leibwächter entwaffnet und festgenommen. Saddam drohte nun al-Bakr, seinen Sohn umzubringen, wenn er nicht dem Verlangen Saddams folgen würde. Al-Bakr musste erkennen, dass er den gleichen Fehler wie viele andere gemacht hatte, er hatte Saddam vertraut.
Al-Bakr konnte nicht glauben, was geschehen war. Er hatte sich stets auf Saddam verlassen und war wie ein Vater zu ihm gewesen. Jetzt musste er einsehen, dass er sich getäuscht hatte und bedauerte, dass er nicht auf General Hardan, seinen ehemaligen Vizepräsidenten gehört hatte: „Beseitige Saddam bevor es zu spät ist. Dieser Bursche wird das Land zerstören!“ Al-Bakr endete wie viele vor ihm. Er geriet in eine Falle, wie sie auch anderen vor ihm gestellt wurde, wie al-Samarai, Hardan, al-Nayef, al-Daud …
Saddam unterrichtete den Sekretär des Revolutionären Rates der Baath-Partei, Muhie Abd al-Hussein al-Mashadi davon, dass al-Bakr aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten wolle. Dieser zeigte sich sehr überrascht und hatte den Mut, Saddam zu sagen, dass der Revolutionäre Rat einen Nachfolger für al-Bakr bestimmen würde. Er zeigte sich auch erstaunt darüber, dass al-Bakr ihm nicht selbst Mitteilung von seiner Erkrankung gemacht habe.
General al-Mashadi, ein weisshaariger Mann mittleren Alters, gehörte zu den wenigen Schiiten, die vor zwanzig Jahren in die Baath-Partei eingetreten waren. Saddam war erbost und zwang al-Bakr noch am selben Tag, al-Mashadi aus seiner Position als Sekretär des Revolutionären Rates zu entlassen.
Am Abend nahmen Saddams Männer al-Mashadi und seine Familie gefangen. Saddam drohte al-Mashadi an, dass seine Männer, seine Frau und Kinder vor ihm vergewaltigen und dann alle umbringen würde, wenn er nicht die verraten würde, welche hinter al-Bakr standen. Falls er seine Kooperationsbereitschaft beweisen würde, könne er damit rechnen unter Saddam Vizepräsident zu werden.
Al-Mashadi sah sich gezwungen, auch den weiteren Forderungen Sadams nachzukommen: Saddam und seine Leute hatten schon eine vollständige Liste aller Verdächtigen erstellt und al-Mashadi unterschrieb sie. Als Saddam die Liste durchsah, fragte er seinen Halbbruder spöttisch: „Haben wir jemanden verpasst?“ „Nein,“ antwortete Barzan, „Wenn wir jemanden nicht auf der Liste haben, können wir ihn später holen. Es gibt ja heutzutage viele Autounfälle!“

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Mombasa oder die Welt

Mai 27th, 2010 · 2 Kommentare

Jürgen Jesinghaus
Mombasa oder die Welt
Roman

372 Seiten, gebunden
ISBN 9783905960129
€ 21.50 (D)
€ 22.10 (A)
CHF 39.90

Jürgen Jesinghaus, der Autor des Romans „Nikolaus, der Mann aus Myra“ und des Berlin-Romans „Mauerstreifen“, befasst sich in seinem neuen Werk wiederum mit einem Menschen, der seine Stellung im Leben sucht – das Generalthema des Autors: Wie winde ich mich aus beengten Verhältnissen in einen Raum größerer Freiheit? Wie stehe ich der Welt gegenüber und wie sieht sie mich an? Welche Fesseln bleiben mir auferlegt und welche muss ich abschütteln? Und wer bin ich dann? Solche Fragen trägt der Protagonist Philipp Radebusch nicht auf der Zunge. Ja, er stellt sie nicht einmal, aber er handelt so, als wären sie im gestellt worden.

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Kalte Seelen

Mai 27th, 2010 · Keine Kommentare

Eduard Breimann
Kalte Seelen
Roman

Ein Roman voller Verbrechen und Mord im Zusammenhang mit der Enteignung jüdischer Mitbürger der Nazizeit, heutige Auseinandersetzungen ihrer Nachkommen mit dem Mossad, der vor Gewalt nicht zurückschreckt, aber vor allem die Aufdeckung einer verwickelten Familiengeschichte bilden die spannende Handlung.

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